literatur

Privatschulen: Königsweg zu klügeren Kindern oder Sargnagel der Chancengleichheit?
(nf/red/23.01.10) Das deutsche Schulsystem gilt als ungerecht und ineffizient. Reformversuche werden meist in emotional aufgeladenen und ideologisch gefärbten Grabenkämpfen zerrieben. Doch wo das staatliche Gefüge nicht genügend Spielraum für Fortschritt bietet, kann private Initiative ein Ausweg sein.

In Sachen Schule stellt sich die Frage: Sind Privatinstitute eine gute Alternative oder stehen sie für den Rückfall in ein klassengeprägtes Bildungswesen, weil nur gut Betuchte das nötige Kleingeld aufbringen können? Einen fundierten Beitrag zur Debatte liefert die edition Körber-Stiftung mit dem Titel "Ausweg Privatschulen? - Was sie besser können, woran sie scheitern" von Christian Füller. Das Buch erscheint im März 2010.

Originaltext der edition Körber-Stiftung:

+++Das deutsche Schulsystem steht in der Kritik. Eltern, Unternehmer, Medien und nicht zuletzt der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Bildung klagen: Das System ist ungerecht und veraltet, es produziert zu viele Bildungsverlierer und sträubt sich gegen Modernisierung.

Privatschulen sind für viele ein Ausweg aus der Bildungskrise. Denn sie bieten oft kleinere Klassen, bessere Ausstattung und kindgerechtere Lernmethoden. Die Zahl der Privatschüler steigt ständig, jedes Jahr kommen Schulneugründungen hinzu. Doch was für die einen die bessere Alternative bedeutet, ist für die anderen dagegen ein Indiz zunehmender sozialer Segregation: Privatschulen sind Eliteschulen – so ein gängiges Vorurteil.

Christian Füller hat Privatschulen in ganz Deutschland besucht und mit Eltern, Lehrern und Schulleitern gesprochen. Er porträtiert die verschiedenen Typen von freien und Privatschulen, untersucht ihre Lernkonzepte und fragt nach ihrem Potenzial zur Schulentwicklung. Füllers Fazit: Privatschulen sind weder der Sargnagel der Chancengleichheit noch der Königsweg zu klügeren Kindern. Aber sie werden zu Unrecht vom Staat benachteiligt. Die Schule der Zukunft sollte, ähnlich den amerikanischen Charter-Schools, einen dritten Weg gehen: zwischen den Alternativen staatlich und privat.

Christian Füller ist Journalist und Autor. Er gilt als einer der kompetentesten Bildungs- und  Wissenschaftsjournalisten des Landes und wurde mit zahlreichen Forschungs- und Reisestipendien ausgezeichnet, darunter dem des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung. Füller ist Autor u. a. von »Die gute Schule« (2009) und »Schlaue Kinder, schlechte Schulen« (2008).+++

Hinweis der Redaktion: Für den Inhalt des dokumentierten Textes ist der angegebene Autor verantwortlich. NachrichtenFormat gibt keine Gewähr für Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit.

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