gesellschaft

Aschewolke: Luftfahrtbranche muss ihre Abhängigkeit von stabilen natürlichen und klimatischen Verhältnissen anerkennen
(nf/red/16.04.10) Der Vulkanausbruch auf Island und die nachfolgende Aschewolke haben weite Teile des europäischen Luftraums für Tage zum Stillstand gebracht. Die Folgen: Festsitzende Passagiere, wirtschaftliche Einbußen und die Sorge darüber, welche Auswirkungen das außergewöhnliche Naturereignis auf Klima, Wetter oder Gesundheit haben könnte. Das Umweltbundesamt gab Entwarnung. Gesundheitliche Risiken seien nicht zu befürchten. Umweltorientierte Organisationen hoffen unterdessen, dass die Luftfahrtbranche über den Tag hinaus denkt und das Ereignis im eigenen Interesse zum Anlass nimmt, ihre Abhängigkeit von stabilen natürlichen und klimatischen Verhältnissen anzuerkennen. (Foto: DWD)

Originaltext des Verkehrsclubs Deutschland (VCD):

+++Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) weist angesichts der europaweiten Flugausfälle infolge des Vulkanausbruchs auf Island auf die Empfindlichkeit des Flugverkehrs für extreme Naturereignisse hin. Da auch der Klimawandel Extremereignisse begünstige, fordert der Verband, Kerosin zu besteuern und so den klimaschädlichen Flugverkehr auf einen klimaschonenderen Kurs zu bringen.

Monika Ganseforth vom VCD-Bundesvorstand: „Die heutigen europaweiten Ausfälle des Flugverkehrs durch eine Aschewolke zeigen, wie stark der Flugverkehr auf stabile natürliche Bedingungen angewiesen ist. Zwar kann der Mensch einen Vulkanausbruch nicht beeinflussen. Die durch den Menschen verursachte Klimaerwärmung hingegen ist keine höhere Gewalt und fördert Wetterextreme wie Stürme, die den Flugverkehr stark beeinträchtigen. Die Fluggesellschaften müssen erkennen, dass sie einen erheblichen Beitrag zum Klimawandel leisten, aber zugleich im Verkehrsbereich am stärksten von den Folgen betroffen sein werden. Fliegen ist die klimaschädlichste Art der Fortbewegung, und der Flugverkehr ist der Verkehrsbereich, der am stärksten wächst. Daher müssen die Fluggesellschaften eine überzeugende Antwort geben, wie ihr Beitrag zum Klimaschutz aussieht.”

Es sei dringend notwendig, dass sich die Fluggesellschaften mit den Folgen des Klimawandels für ihr eigenes Geschäftsmodell befassten. In den USA verlange die US-Börsenaufsicht SEC einen derartigen Nachweis seit diesem Jahr von Unternehmen, deren Aktien an US-amerikanischen Börsen gehandelt werden.

Heiko Balsmeyer, VCD-Flugverkehrsexperte: „Es ist längst überfällig, dass sich die Unternehmen mit den Risiken des Klimawandels glaubwürdig auseinandersetzen und die Nachhaltigkeit ihrer Geschäftspolitik unter Beweis stellen. Der besonders klimaschädliche Flugverkehr ist im Gegensatz zur Bahn noch immer komplett von der Mineralölsteuer befreit. Die Kerosinsteuer kann zumindest faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern schaffen und einen klimaverträglicheren Kurs bei den Fluggesellschaften begünstigen. Im Gegensatz zum Emissionshandel wäre sie sofort wirksam und würde der Luftfahrtindustrie einen starken Anreiz bieten, die Entwicklung spritsparender Flugzeuge und Motoren zu forcieren. Hier ist die Bundesregierung gefordert, mit einer nationalen Kerosinsteuer voranzugehen.”+++

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