literatur

Extremismus: "Aus dem Ruder gelaufen"
(nf/red/22.12.10) "Erst im Verlauf der Recherche habe ich begriffen, dass da viel mehr im Gange ist als wir zuvor wussten", sagt der Journalist und Autor Bernhard Odehnal. Es geht um Länder Osteuropas und die rechtsextremen Bewegungen, die dort immer stärker werden. In ihrem Buch "Aufmarsch" zeichnen Odehnal und sein Autorenkollege Gregor Mayer anhand von Reportagen und Analysen ein umfassendes Bild von einer gefährlichen Strömung, die sich zu einer "echten Bedrohung" für ganz Europa entwickeln könnte. Wie tief antidemokratische Tendenzen bereits in Gesellschaft und Politik verankert sind, belegt derzeit das Beispiel Ungarns mit seinem umstrittenen Gesetz zur politischen Kontrolle der Medien. Gerade in Ungarn sei einiges aus dem Ruder gelaufen, stellte Gregor Mayer bereits im Frühjahr fest.

Originaltext des Residenz Verlags:

+++Rechtsradikale Parteien und neofaschistische Gruppen werden zu einem immer größeren Problem in den neuen Demokratien Mittel- und Osteuropas. Wahlerfolge in Ungarn und der Slowakei machen ebenso Schlagzeilen wie die blutige Jagd auf Minderheiten durch paramilitärische Gruppen oder Skinheads in Serbien oder Tschechien. Genaue Information über die rechtsextreme Szene im Osten tut not, um das Bedrohungspotenzial, das von ihr ausgeht, richtig einschätzen zu können.

Die Korrespondenten Gregor Mayer und Bernhard Odehnal beobachten seit Jahren die wachsende Bedrohung – und sind dabei mitunter selbst in die Schusslinien geraten. In ihrem Buch beleuchten sie in Reportagen und Analysen die rechtsextreme Szene in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, in Serbien, Kroatien und Bulgarien. Sie haben vor Ort recherchiert und aus Gesprächen und Interviews Insiderinformationen gewonnen. Auf dieser Grundlage stellen sie die historischen und die ideologischen Hintergründe in den einzelnen Ländern dar und zeigen, wie gegen Roma, Juden und Homosexuelle gehetzt wird und wie diese rechtsextremistische Propaganda in den Mainstream einsickert. Sie stellen die neue Generation der Führer vor und verweisen auf die Querverbindungen zu rechtsradikalen Gruppen in Deutschland und Österreich, die auf die Schaffung einer Nord-Süd-Achse des „nationalen Widerstands“ hinarbeiten.

Die Autoren benennen deutlich die Gefahr, die von dieser ultranationalistischen Agitation ausgeht – für die politische Stabilität der einzelnen Länder selbst wie für die Demokratie in der Europäischen Union insgesamt.+++

Infolink zu Buchtitel und Verlag

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