literatur

Ärzte in der NS-Zeit: "Eine vollständige Aufarbeitung der Gräuel steht noch aus"
(nf/red/25.03.11) Teile der deutschen Ärzteschaft waren tief verstrickt in die Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. „Wir wissen, dass Ärzte nicht nur weggesehen und geschwiegen, sondern aktiv an der systematischen Ermordung von Kranken und sogenannten gesellschaftlichen Randgruppen mitgewirkt haben", stellt der Präsident der Bundesärztekammer Jörg-Dietrich Hoppe fest und ergänzt: „Ärzte haben in der Zeit des Nationalsozialismus Tod und Leiden von Menschen herbeigeführt, angeordnet oder gnadenlos verwaltet." Eine vollständige Aufarbeitung dieser Gräuel stehe noch aus. Die Ärztekammer hat deshalb einen umfassenden Bericht initiiert, der die bisherigen Erkenntnisse bilanziert und Perspektiven für die weitere Forschung aufzeigt. Einer der Autoren ist Robert Jütte, Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart. Der Titel "Medizin und Nationalsozialismus" ist im Wallstein Verlag erschienen.

Audio zum Buchtipp (Autor: Matthias Widder)

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Originaltext des Wallstein Verlags:

+++ (...) Der Forschungsbericht kommentiert die kaum noch überschaubare Literatur zu Medizin und Nationalsozialismus. In knappen Strichen werden die Wege der wissenschaftlichen Annäherung an diesen Themenkomplex nachgezeichnet und Meilensteine, aber auch Desiderate der Forschung benannt. Zentrale Themen sind die NS-Gesundheitspolitik und die ihr zugrundeliegende Weltanschauung, das Gesundheitswesen und die medizinische Forschung im »Dritten Reich«, die medizinische Praxis in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs sowie der Brüche und Kontinuitäten nach 1945. Die Untersuchung schließt Österreich (nach 1938) mit ein.

Damit liegen erstmals eine Orientierung über den erreichten Stand sowie ein Wegweiser für zukünftige Forschungen auf diesem Gebiet vor. Das Buch wendet sich an alle, die sich für das Thema Medizin und Nationalsozialismus interessieren: an fortgeschrittene Studierende der Fächer Medizin, Pharmazie, Pflegewissenschaften und der Geschichtswissenschaften sowie der Nachbardisziplinen (z. B. Volkskunde, Ethnologie), ebenso an Ärztinnen, Ärzte und Wissenschaftsjournalisten, die ihr Wissen auf diesem Gebiet vertiefen und selbst forschen wollen. +++

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