gesellschaft

Demografietrend: Europa droht die Überalterung - Bevölkerungsschwund in Deutschland - Mangel an Arbeitskräften?
(nf/red/01.04.11) Europa droht zu überaltern. Während die Lebenserwartung stark zunimmt, steigen die Geburtenraten nur langsam. Das geht aus dem neuen Demografie-Bericht der EU-Kommission hervor. Besonders deutlich wird die Problematik in Deutschland, wo die Geburtenziiffer sogar noch weit unter dem EU-Schnitt liegt. Zugleich verzeichnet die Bundesrepublik einen Bevölkerungsschwund. Anders als in anderen Ländern Europas gibt es hierzulande nicht genug Zuwanderung, um Verluste auszugleichen. Der demografische Trend bedroht zunehmend den Arbeitsmarkt, auf dem künftig ein Mangel an Arbeitskräften herrschen könnte. Um dem entgegenzuwirken fordert die EU-Kommission eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Frauen in Erwerbstätigkeit und längere Lebensarbeitszeiten.

Audio zum Thema (Autor: Matthias Widder)

Audiodatei anfordern

Originaltext der EU-Kommission:


+++ Europas Bevölkerung lebt länger, wird vielfältiger und mobiler – und sie wächst. Das ist das Ergebnis des dritten Berichts zur Demografie, den heute László Andor, der für Beschäftigung, Soziales und Integration zuständige Kommissar in  Budapest vorgestellt hat. Demnach steigt die Zahl der über 60jährigen jährlich um 2 Millionen. Gleichzeitig gibt es einen positiven Trend bei den Geburtenraten. Hierhat sich die Zahl von 1,45 Kinder durchschnittlich auf 1,6 Kinder in 2009 erhöht. In Deutschland liegt die Rate mit 1,36 Kindern pro Frau jedoch unter dem europäischen Durchschnitt. Auch beim Bevölkerungswachstum schneidet Deutschland schlechter ab. 189.400 Menschen verliert das Land jedes Jahr, ohne dass eine entsprechender Ausgleich zu verzeichnen ist.

„Die Lebenserwartung steigt, die Zahl der Arbeitskräfte in Europa hingegen sinkt, und zwar in einigen Mitgliedstaaten sogar rasant. Wir müssen unsere Politik darauf abstimmen und dafür sorgen, dass Eltern Familie und Beruf besser miteinander in Einklang bringen können. Außerdem müssen wir die europäischen Bürger und Bürgerinnen durch entsprechende Maßnahmen ermutigen, länger im Arbeitsleben zu bleiben" , mahnte Andor.

Zwei bis drei Monate steigt die Lebenserwartung in Europa jedes Jahr. Die Geburtenziffer steigt jedoch nur langsam, derzeit liegt sie bei 1,6 Kindern pro Frau – das reicht nicht, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten. Diese Lücke in der Bevölkerungsentwicklung wird jedoch von Migranten geschlossen. Jährlich kommen 1 bis 2 Millionen Nicht-EU-Bürger in die Mitgliedsstaaten, immer häufiger zu Bildungszwecken. Auch die EU-Bürger werden mobiler: Jeder fünfte hat schon im Ausland gearbeitet oder studiert, hat einen ausländischen Lebenspartner oder besitzt ein Haus im Ausland. Jeder zehnte plant sogar, in den nächsten zehn Jahren in einen anderen Mitgliedsstaat zu ziehen. (...) +++

Infolink zur Originalquelle

Hinweis der Redaktion: Für den Inhalt dokumentierter Texte sind die angegebenen Autoren verantwortlich. NachrichtenFormat.de gibt keine Gewähr für Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit.
 
 

Datenschutzhinweis
NachrichtenFormat.de sammelt und verarbeitet keine personalisierten Nutzerdaten, kann aber nicht ausschließen, dass Webdienste, mit denen der Betrieb des Portals verbunden ist, dies tun, etwa über die Verwendung von Cookies. Durch die Nutzung von NachrichtenFormat.de stimmen Sie dem zu. Mehr
Recherche

Suchwort eingeben
und Thema auf
NachrichtenFormat.de
recherchieren: 


Hier geht's zur Suche!

Meistgesucht: Flüchtlinge /
Schuldenkrise / Arbeitsmarkt /
Konjunktur
/ Klimawandel

Themen
Konjunktur
Absturz 2020 weniger hart
Corona
Globale Bildungskrise 
Scholz und die SPD
Wille zur Macht
Forscher warnen
Kommt die "Heißzeit"?
Brexit
Zug nach Nirgendwo?

Buchtipps
Alternde Gesellschaft
Keine Panik?
Netzkultur
Neue Entpolitisierung
DDR
Opportunismus und
Selbstbehauptung
Generationen
Nach uns die Sintflut?
Digitalisierung
Datennehmer und Datengeber