wirtschaft

Verbraucher: Vertrauen in den Aufschwung wächst - Konsumklima verbessert - Risiken "etwas in den Hintergrund getreten"
(nf/red/28.06.11) Bei den Verbrauchern in Deutschland steigt das Vertrauen in die Stabilität des Aufschwungs. Das zeigt der aktuelle GfK-Konsumklimaindex. Demnach hat sich die Stimmung unter den Konsumenten wieder deutlich aufgehellt. Den Ausschlag geben vor allem sprunghaft verbesserte Einkommenserwartungen aufgrund der anhaltend positiven Signale vom Arbeitsmarkt. Auch Konjunkturerwartungen und Anschaffungsneigung sind wieder im Aufwärtstrend. Unsicherheitsfaktoren wie die Schuldenkrise oder steigende Energiepreise sind laut GfK "in der Wahrnehmung der Verbraucher etwas in den Hintergrund getreten".

Originaltext der GfK:

+++ Nach einer kleinen Abschwächung in den letzten Monaten legt die Stimmung der Verbraucher wie von der GfK vermutet im Juni dieses Jahres wieder zu. Die Einkommenserwartung macht einen großen Sprung nach oben, während die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung leicht ansteigen. Der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 5,6 Punkten im Juni für Juli einen Wert von 5,7 Punkten. (...)

Konjunkturerwartung: moderate Zuwächse

Nachdem die Konjunkturerwartung in den vergangenen Monaten viermal in Folge zurückgegangen ist, legt sie im Juni dieses Jahres wieder zu. Das Plus beträgt 4,2 Punkte. Mit 50,3 Zählern liegt der Indikator damit knapp 45 Punkte über seinem entsprechenden Vorjahreswert. (...)

Die guten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen überlagern mögliche Risiken, die aus einer Verschärfung der gegenwärtigen Schuldenkrise sowie einem weiteren drohenden Anstieg der Energiepreise entstehen könnten. Dies zeigt sich auch beim ifo-Geschäftsklimaindex, der im Juni ebenfalls zum ersten Mal seit Februar wieder gestiegen ist.

Einkommenserwartung: deutlicher Anstieg

Den größten Sprung nach oben macht in diesem Monat die Einkommenserwartung. Nach einem Plus von 18,7 Zählern weist der Indikator aktuell 44,6 Punkte auf. Folglich werden die Verluste kompensiert, die die Einkommenserwartung im Verlaufe dieses Jahres bis Mai zu verzeichnen hatte.

Optimistischere Konjunkturaussichten, vor allem die anhaltend positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, sorgen dafür, dass mehr Konsumenten eine Verbesserung ihrer finanziellen Lage erwarten. Zum einen können die gesamten Löhne und Gehälter durch die steigende Anzahl von Erwerbstätigen zunehmen. Zum anderen stärkt eine sinkende Arbeitslosigkeit die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer im Hinblick auf höhere Zuwächse bei den Arbeitseinkommen. Bereits im ersten Quartal sind die Reallöhne laut Statistischem Bundesamt um durchschnittlich 2 Prozent gestiegen.

Gestützt wird diese überaus positive Entwicklung durch die Tatsache, dass sich der Preisdruck auf die Konsumenten zuletzt nicht mehr verstärkt hat. Dazu passt, dass die Preiserwartungen der Verbraucher im Juni kaum noch zugenommen haben und laut Statistischem Bundesamt die Inflation im Mai leicht auf 2,3 Prozent gesunken ist, nachdem sie im April noch 2,4 Prozent betragen hatte.

Anschaffungsneigung: hohes Niveau verbessert

Nach den moderaten Verlusten im Vormonat kann die Anschaffungsneigung im Juni ebenfalls wieder zulegen. Mit einem Plus von 3,6 Punkten wird das Minus aus dem Mai in Höhe von 2,7 Punkten kompensiert. Aktuell weist der Indikator einen Wert von 35,1 Zählern auf.

Positive Konjunktur- und überaus erfreuliche Arbeitsmarktzahlen stärken die Planungssicherheit der Konsumenten, die gerade bei größeren Anschaffungen eine wichtige Rolle spielt. Auch die steigende Einkommenserwartungen sowie die nicht weiter angestiegenen Preiserwartungen bilden darüber hinaus eine weitere wichtige Stütze für den Indikator.

Konsumklima: wieder leicht bergauf

Der Gesamtindikator prognostiziert für Juli einen Wert von 5,7 Punkten nach revidiert 5,6 Zählern im Juni. Damit kann der leichte Abwärtstrend der letzten Monate gestoppt werden. Die überaus guten Rahmenbedingungen in Deutschland, wie das Konjunkturhoch und die steigende Beschäftigung, wirken sich positiv auf den Verbraucher aus.

Nach den Meldungen des Statistischen Bundesamts sind die realen privaten Konsumausgaben im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent gestiegen. Damit leistet die Binnennachfrage einen wichtigen Beitrag zur konjunkturellen Entwicklung und wird ihrer Rolle als wichtige Wachstumsstütze in diesem Jahr gerecht.

Nach wie vor vorhandene Risiken für die Konjunktur, wie die Schuldenkrise in der Eurozone und hohe Energiepreise, sind im Frühsommer dieses Jahres in der Wahrnehmung der Verbraucher etwas in den Hintergrund getreten.

(...) +++

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