wirtschaft

Stimmungsbild: Bundesbürger beurteilen ökonomische Entwicklung zwiespältig - Kritik am Zustand der sozialen Marktwirtschaft
(nf/red/03.02.12) Die Wirtschaftslage in Deutschland wird von den Bundesbürgern zwiespältig beurteilt. Zwei Drittel von ihnen sehen die derzeitige ökonomische Situation zwar positiv. Zugleich beklagen aber fast drei Viertel der Menschen, dass sie von der guten Konjunktur persönlich nicht profitieren. Das geht aus dem aktuellen ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap hervor. Die Umfrage zeigt auch, dass die Bürger zunehmend kritisch auf die Entwicklung der geltenden Wirtschaftsordnung blicken. Eine überwiegende Mehrheit moniert, dass die soziale Marktwirtschaft "nicht mehr so funktioniert wie früher", ebenso dass die Kluft zwischen Arm und Reich wächst. Dennoch steht die soziale Marktwirtschaft grundsätzlich weiterhin hoch im Kurs. Fast zwei Drittel der Befragten sehen darin das bestmögliche Wirtschaftsmodell für Deutschland. Unterdessen wächst die Zustimmung zur Arbeit der amtierenden Bundesregierung. 42 Prozent der Befragten äußern sich in dieser Hinsicht zufrieden.

Originaltext von Infratest dimap:

+++ Die ungelöste Euro- und Finanzkrise konnte der positiven wirtschaftlichen Stimmung der Deutschen auch zum Jahresbeginn wenig anhaben: 66 Prozent der Bundesbürger bewerten die aktuelle wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik positiv. Konnte die Bundesregierung von den guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lange nicht profitieren, zeigt ihre Popularitätskurve nun mehr erkennbar nach oben: mit 42 Prozent zustimmenden Urteilen erreicht sie ihre bislang beste Bewertung der bisherigen Legislaturperiode. Der Ansehensgewinn des Kabinetts geht einher mit einer abgeschwächten Wechselstimmung: 39 Prozent wünschen sich aktuell eine SPD-geführte Bundesregierung, 37 Prozent bevorzugen ein Kabinett unter Führung der Union. Die gewachsene Unterstützung für eine unionsgeführte Bundesregierung basiert nicht zuletzt auf einen großen Rückhalt des CDU-Spitzenpersonals. Wolfgang Schäuble erzielt seinen zweitbesten Zufriedenheitswert, Angela Merkel liegt so gut wie seit Dezember 2009 nicht mehr, Thomas de Maiziere verfehlt seinen Rekordwert vom Vormonat nur knapp. Angesichts der Popularität der Kanzlerin tun sich mögliche SPD-Kandidaten im Urteil der Bundesbürger derzeit schwer. Obwohl eine SPD-geführte Regierung ähnlich viele Unterstützer findet wie ein unionsgeführtes Kabinett, präferieren die Bundesbürger im Amt des Kanzlers eher die Person der CDU-Politikerin und zwar unabhängig davon, welcher SPD-Kandidat ihr Herausforderer wäre. Die verbesserte Bewertung der Regierungsarbeit macht sich in der politischen Stimmung bemerkbar. Wenn die Deutschen bereits am nächsten Sonntag an die Wahlurnen gerufen würden, könnte die Union mit 36 Prozent der Stimmen(+1) rechnen, der beste Wert für sie seit 12 Monaten. Auch die FDP legt zu (+1), wäre mit aktuell 3 Prozent aber nach wie vor vom Einzug in den Bundestag weit entfernt. In den Reihen der Opposition geben SPD und Grünejeweils 1 Punkt ab. Die Sozialdemokraten kämen aktuell auf 29 Prozent, die Grünen auf 15 Prozent. Die Linke verbessert sich dagegen zum Vormonat und hätte aktuell 7 Prozent in Aussicht. Die Piraten hätten mit 6 Prozent auch im Februar gute Chance, erstmals in den Bundestag einzuziehen. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 4 Prozent (-1).

Die Diskussion um Christian Wulff hinterlässt weiterhin Spuren im Meinungsbild. Christian Wulff gilt zwar nach wie vor einer großen Mehrheit als sympathische Person (65 Prozent), mit seiner Arbeit als Bundespräsident ist aktuell aber nur noch ein Drittel (33 Prozent) zufrieden. In der Frage, ob Christian Wulff aufgrund der bisherigen Vorwürfe zurücktreten sollte oder nicht,spricht sich mit 54 Prozent erstmals eine deutlichere Mehrheit im ARD-DeutschlandTREND für seinen Rücktritt aus.

(...) +++

Infolink zur Originalquelle
   
Hinweis der Redaktion: Für die Inhalte externer Links und dokumentierter Originaltexte sind die jeweiligen Anbieter bzw. Autoren verantwortlich.
 
 

Datenschutzhinweis
NachrichtenFormat.de sammelt und verarbeitet keine personalisierten Nutzerdaten, kann aber nicht ausschließen, dass Webdienste, mit denen der Betrieb des Portals verbunden ist, dies tun, etwa über die Verwendung von Cookies. Durch die Nutzung von NachrichtenFormat.de stimmen Sie dem zu. Mehr
Recherche

Suchwort eingeben
und Thema auf
NachrichtenFormat.de
recherchieren: 


Hier geht's zur Suche!

Meistgesucht: Flüchtlinge /
Schuldenkrise / Arbeitsmarkt /
Konjunktur
/ Klimawandel

Themen
Konjunktur
Absturz 2020 weniger hart
Corona
Globale Bildungskrise 
Scholz und die SPD
Wille zur Macht
Forscher warnen
Kommt die "Heißzeit"?
Brexit
Zug nach Nirgendwo?

Buchtipps
Alternde Gesellschaft
Keine Panik?
Netzkultur
Neue Entpolitisierung
DDR
Opportunismus und
Selbstbehauptung
Generationen
Nach uns die Sintflut?
Digitalisierung
Datennehmer und Datengeber