wirtschaft

Lohngefälle: Frauen deutlich im Hintertreffen - Deutschland ist Schlusslicht in Europa
(nf/red/05.03.12) Berufstätige Frauen sind in Deutschland immer noch deutlich im Nachteil. So ist das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern hierzulande weitaus größer als in anderen europäischen Staaten, wie Berechnungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ergaben. Demnach verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen in der Bundesrepublik durchschnittlich fast 22 Prozent weniger als vollzeitbeschäftigte Männer. Der OECD-Schnitt bei den geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden beträgt knapp 16 Prozent. Zu den Schlusslichtern zählt Deutschland auch beim Frauenanteil in Führungspositionen. DIe OECD verweist auf gesetzliche Initiativen in zahlreichen anderen europäischen Ländern, die darauf abzielen, mehr Frauen ins Top-Management zu bringen.

Originaltext der OECD:

+++ In keinem anderen europäischen Land ist der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern so ausgeprägt wie in Deutschland. Eine neue Datenbank der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt, dass eine vollbeschäftigte Frau in Deutschland knapp 22 Prozent weniger verdient als ein Mann – der OECD-Schnitt liegt bei einem Minus von 16 Prozent. Auch was die Anzahl der Frauen in Führungspositionen angeht, ist Deutschland im internationalen Vergleich weit abgeschlagen: Auf kaum vier von hundert Vorstandsposten findet sich hierzulande eine Frau. Dagegen mutet der OECD-Durchschnitt beinahe fortschrittlich an, hier liegt die Frauenquote in den Aufsichtsräten bei immerhin zehn Prozent.

(...)

Den höchsten Anteil an Führungspositionen haben Frauen in Norwegen inne, das im Jahr 2006 eine Frauenquote von 40 Prozent eingeführt hat. Auch in Schweden, Frankreich, Finnland und der Slowakei ist der Anteil von Frauen im Top-Management mit 15 bis 20 Prozent vergleichsweise hoch. Die Schlusslichter Europas bilden neben Deutschland die Tschechische Republik und die Niederlande. Eine Reihe von Ländern versucht inzwischen, mithilfe von Gesetzen eine größere Geschlechterbalance in den Vorstandsetagen zu erzielen: In Spanien, Island, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Italien gelten mittlerweile verschiedene Formen der Frauenquote. Auch die Europäische Kommission will heute Maßnahmen in diese Richtung ankündigen.

Der “OECD-Geschlechternavigator” arbeitet mit Daten aus dem Jahr 2009, dem jüngsten Jahr, das einen umfassenden Vergleich zulässt. Der Navigator enthält auch andere Indikatoren, die das Verhältnis der Geschlechter beleuchten. Dazu zählen etwa Bildungsabschlüsse, Daten zur Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen und Männern, zur Lebenserwartung oder zum Anteil von Kindern in öffentlichen Betreuungseinrichtungen. Die Datenbank ermöglicht es, verschiedene OECD- und Schwellenländer zu vergleichen und Entwicklungen für das vergangene Jahrzehnt herauszuarbeiten.

(...) +++

Infolink zur Originalquelle

Hinweis der Redaktion: Für die Inhalte externer Links und dokumentierter Originaltexte sind die jeweiligen Anbieter bzw. Autoren verantwortlich.
 
 

Datenschutzhinweis
NachrichtenFormat.de sammelt und verarbeitet keine personalisierten Nutzerdaten, kann aber nicht ausschließen, dass Webdienste, mit denen der Betrieb des Portals verbunden ist, dies tun, etwa über die Verwendung von Cookies. Durch die Nutzung von NachrichtenFormat.de stimmen Sie dem zu. Mehr
Recherche

Suchwort eingeben
und Thema auf
NachrichtenFormat.de
recherchieren: 


Hier geht's zur Suche!

Meistgesucht: Flüchtlinge /
Schuldenkrise / Arbeitsmarkt /
Konjunktur
/ Klimawandel

Themen
Konjunktur
Absturz 2020 weniger hart
Corona
Globale Bildungskrise 
Scholz und die SPD
Wille zur Macht
Forscher warnen
Kommt die "Heißzeit"?
Brexit
Zug nach Nirgendwo?

Buchtipps
Alternde Gesellschaft
Keine Panik?
Netzkultur
Neue Entpolitisierung
DDR
Opportunismus und
Selbstbehauptung
Generationen
Nach uns die Sintflut?
Digitalisierung
Datennehmer und Datengeber