gesellschaft

Nationen-Image: Deutschland kann sein Renommee erheblich steigern und übernimmt im weltweiten Ranking den Spitzenplatz
(nf/red/12.11.14) Anfang des Jahrhunderts galt Deutschland als "kranker Mann" Europas - seither hat sich die Bundesrepublik auf vielen Feldern zur Decke gestreckt. Ergebnis ist unter anderem ein enormer Imagewandel: Im weltweiten Ansehen rangiert Deutschland mittlerweile auf dem Spitzenplatz - noch vor den USA. Dies zeigt ein neues Nationen-Ranking der Markt- und Konsumforschungsgesellschaft GfK. Ein Faktor für das zuletzt sprunghaft gestiegene Renommee sind demnach sportliche Spitzenleistungen wie der Gewinn des Weltmeistertitels durch die Fußball-Nationalmannschaft. Große Anerkennung finden darüber hinaus die Stärke der deutschen Wirtschaft und eine vergleichsweise hohe soziale Stabilität im Land. Auch Deutschlands Führungsrolle in Europa wird laut der Befragung positiv gesehen, ebenso die "international kontinuierlich wahrgenommene politische Verwantwortung".

Originaltext der GfK:

+++ (...) Zum ersten Mal nach 2009 erreichen die USA nicht den ersten Platz für das beste Nationenimage. Die neue Nummer eins im Anholt-GfK Nation Brands IndexSM (NBISM) ist Deutschland.

Weltweit hat Deutschland laut der jährlichen NBISM-Studie das beste Image von 49 entwickelten Ländern sowie Schwellenländern. Die Studie misst die Wahrnehmung jedes Landes weltweit basierend auf 23 verschiedenen Merkmalen. Diese werden zu sechs Kategorien zusammengefasst, nach denen das nationale Image beurteilt wird: Exporte, Regierung, Kultur, Bevölkerung, Tourismus sowie Immigration/Investitionen. Für die diesjährige Studie wurden insgesamt 20.125 Interviews in 20 Ländern durchgeführt.

Deutschland gewinnt am meisten Punkte hinzu. Dies resultiert zum Teil aus der Punktzahl in der Rubrik „sportliche Spitzenleistung“. Kein anderes der bewerteten Länder kann seine Punktzahl in einem der möglichen Teilbereiche so deutlich steigern.

Simon Anholt, ein unabhängiger Polit-Berater, erklärt: „Deutschland hat offensichtlich nicht nur von seiner herausragenden Leistung bei der FIFA Weltmeisterschaft profitiert, sondern auch von seiner Führungsrolle in Europa, seiner starken Wirtschaft sowie seiner international kontinuierlich wahrgenommenen politischen Verantwortung. Deutschlands Punktzahl ist vor allem in den Bereichen „ehrliche und kompetente Regierung“ gestiegen. Bei „Investitionsklima“ und „soziale Gleichheit“ stehen die höchsten Punktzahlen zu Buche, die in der diesjährigen NBISM-Studie unter allen Kategorien gemessen wurden.“

Im Gegensatz dazu erzielen die USA den geringsten Anstieg aller entwickelten Staaten beim NBISM. Während sie in Bereichen wie beispielsweise Kreativität, zeitgenössische Kultur und Bildungsinstitutionen nach wie vor als Nummer eins gesehen werden, liegen sie bei dem Thema „Engagement für weltweiten Frieden und Sicherheit“ nur auf Platz 19 von insgesamt 50 Nationen.

Xiaoyan Zhao, Senior Vice President und Director of NBISM bei GfK, kommentiert: „In einem Jahr mit vielen internationalen Konfrontationen haben die Vereinigten Staaten vor allem in den Regionen deutlich an Boden verloren, in denen die Spannungen besonders stark waren. Sowohl Russland als auch Ägypten haben die USA so deutlich wie noch nie herabgestuft – vor allem in Bezug auf das amerikanische Engagement für weltweiten Frieden und Sicherheit, sowie ihre Bewertung für die Kompetenz der US-Regierung. Auf globaler Ebene muss aber Russland die stärkste Kritik einstecken.“

In den vergangenen Jahren verbesserte sich Russlands Image. In der diesjährigen NBISM-Studie jedoch hat es die meisten Plätze aller 50 bewerteten Nationen verloren. Am stärksten ist der Wert in der Kategorie „Regierung“ gesunken und hier vor allem bei dem Merkmal für seine wahrgenommene Rolle für internationalen Frieden und Sicherheit. So deutlich hat kein anderes der 50 betrachteten Länder in einer Kategorie an Image eingebüßt. Insgesamt ist Russland in der diesjährigen Studie um drei Plätze auf Rang 25 gefallen. Argentinien, China und Singapur haben es überholt.

Xiaoyan Zhao fügt hinzu: „Internationale Diplomatie spiegelt sich nicht nur in der öffentlichen Meinung wider. Politiker müssen sich bewusst sein, dass die Art und Weise, in der ihr Land weltweit wahrgenommen wird, einen deutlichen Einfluss auf seine Wirtschaft, seinen Handel und den Tourismus hat, ebenso wie auf seine diplomatischen und kulturellen Beziehungen zu anderen Nationen. Wie unser Partner Simon Anholt oft sagt, ist die letzte verbliebene Supermacht die weltweite öffentliche Meinung.“

(...)

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